RE: Mein Recht auf Raubkopien - Über das Runterladen von Musik, Serien und Filmen
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Ich verstehe deinen Ansatz und kann ihn nachvollziehen. Die Streamingdienste haben ihre Vor- und Nachteile. Sie entscheiden was geschaut werden kann. Ich habe keinen Einfluss darauf. Film die nicht zum Mainstream gehören, verschwinden irgendwann.
Deine Rechtfertigen greift aber etwas zu kurz. Selbst wenn Hollywood Milliardenumsätze macht, schadet Piraterie durchaus jedem der an dem Film beteiligt ist. Egal ob er Tantiemen bekommt oder nicht.
Denn bei der Produktionsplanung spielen die Kosten eine zentrale Rolle. Die Kosten richten sich nach den potentiellen Einnahmen. Piraterie senkt die potentiellen Einnahmen, da Gelder aus Lizenzgebühren wegfallen. Somit wird auch weniger Geld bei der Produktion zur Verfügung gestellt und darunter leidet jeder der am Film beteiligt ist.
Danke fürs Lesen und deinen Input. Der ist sehr gut nachvollziehbar und auch solide begründet. Ich stimme dir zu, dass Piraterie Einfluss auf die Produktionsplanung und damit auf die potenziellen Einnahmen haben kann.
Natürlich ist mein Post eher einseitig und klar pro Piraterie formuliert. Darum wurde der Aspekt, den du ansprichst, auch nur kurz angerissen. Wenn man das Thema genauer betrachten will, muss man meiner Meinung nach stärker differenzieren.
Nicht jeder Download ist automatisch ein entgangener Kauf. Viele Nutzer hätten den Film gar nicht gesehen, wenn sie dafür bezahlen müssten. Ich persönlich würde nicht im Traum daran denken, für jeden Film zu zahlen, den ich mir anschaue. Ich würde stattdessen einfach darauf verzichten. Insofern ist das kein direkter Verlust.
Ausserdem zeigt die Realität, dass die Filmindustrie trotz jahrzehntelanger Piraterie weiterhin boomt und keinerlei Anzeichen macht, ernsthafte Probleme zu haben. Jahr für Jahr wird mehr produziert, mit immer höheren Budgets. Das passt einfach nicht zum ständigen Gejammer der Branche.
Für kleine Studios sehe ich die Situation allerdings deutlich kritischer. Diese versuche ich, wie im Artikel erwähnt, gezielt zu unterstützen, etwa durch den Kauf digitaler Kopien oder Kinobesuche.
Ich finde aber nach wie vor, dass die Filmindustrie das Piraterieproblem besser bekämpfen könnte, wenn sie ein besseres, konsistenteres und faireres Angebot schaffen würde. Solange sie das nicht tut, bleibt sie für mich nicht nur Opfer, sondern auch Teil des Problems.